Forderungsquote, Umsatzrendite und operativer Cashflow. Kaum ein Unternehmer hat keine Berührungspunkte mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Leider sehen viele Kaufleute die hinter den Kennzahlen stehenden Zahlen nur als lästige Pflicht (z.B. um ein neues Betriebsmitteldarlehen von der Bank zu erhalten).
Wer die Kennzahlen und deren Bedeutung versteht kann nicht nur den Erfolg des Unternehmens besser einschätzen – vielmehr können auch zukünftige Probleme frühzeitig erkannt werden. Dies bietet die Möglichkeit rechtzeitig gegenzusteuern und entsprechende Maßnahmen zu treffen.
In der Praxis werden Unmengen an Kennzahlen verwendet, beispielsweise im Bereich der Finanzen oder im Bereich des Vetriebs. Viel wichtiger als der Einsatz vieler Kennzahlen ist aber der Einsatz und das Verständnis der richtigen Kennzahlen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nicht jede Kennzahl für jedes Unternehmen ohne Anpassung verwendet werden kann. Hierbei empfiehlt es sich in der Regel, einige wesentliche Kennzahlen zu bestimmen und diese bei Bedarf an die Besonderheiten des Unternehmens anzupassen. Im Anschluss sollten diese Kennzahlen regelmäßig überprüft und die entsprechenden Schlussfolgerungen gezogen werden.
Beispiel Forderungsquote:
Die Forderungsquote ergibt sich aus dem Verhältnis der Forderungen zur Bilanzsumme. Der Wert ist für sich betrachtet erstmal wenig aussagekräftig. Um ein Verständnis für die Forderungsquote zu bekommen, muss dieser beispielsweise im Branchenvergleich und im Zeitablauf betrachtet werden.
Dabei ist eine steigende Forderungsquote z.B. ein Hinweis auf ein Problem im Forderungsmanagement, beispielsweise weil fällige Forderungen nicht gemahnt werden oder die Zahlungsziele nicht klar kommuniziert werden. Im Branchenvergleich könnte eine überdurchschnittlich Hohe Forderungsquote ein Zeichen für eine falsche Angebotspalette sein, weil Waren z.B. nur dann abgesetzt werden können, wenn den Kunden sehr lange Zahlungsziele zugestanden werden.
Die Forderungsquote wird für viele mittelständische Unternehmen eine wichtige Kennzahl sein. Für andere Unternehmen, beispielsweise im Bereich des Einzelhandels, ist diese Kennzahl dagegen überflüssig, da auf Grund von Bargeschäften kaum offene Kundenforderungen bestehen. Im Bereich des Einzelhandels wäre beispielsweise die Vorratsquote eine mögliche Alternativkennzahl.
Werden die entscheidenden Kennzahlen bestimmt, verstanden und regelmäßig überwacht, können diese ein besseres Verständnis für die Lage des Unternehmens vermitteln. Gleichzeitig fungieren die Kennzahlen auch als Frühwarnindikator.
Sofern die Kennzahlen aber als Frühwarnindikator eingesetzt werden sollen, sind aktuelle und korrekte Kennzahlen unerlässlich.
Im Rahmen unserer Qualitäts-BWA bieten wir Ihnen die Finanzbuchführung auf Basis eines Monatsabschlusses an. Da die Finanzbuchführung zeitnah erstellt wird und Werte abgestimmt werden, kann die Qualitäts-BWA als Basis für eine Vielzahl von Kennzahlen herangezogen werden. Auf Wunsch ergänzen wir unsere Auswertungen um bestimmte Kennzahlen und besprechen diese mit Ihnen.